Adriano Kaufmann
Innovativ und rebellisch
Der gebürtige Berner und Agronom ETH zog in den 1980er Jahren ins Tessiner Malcantone und war ein wesentlicher Treiber der Tessiner Weinrenaissance. Er gehörte zu den innovativsten Schweizer Winzern zu jener Zeit und kelterte charakterreiche, aromadichte Weine mit weichen Tanninen, die sich an Bordeaux-Vorbildern orientierten. Auf den 4 ha Terrassen an bester Lage mit mediterranem Klima arbeitete Adriano Kaufmann stets biodynamisch, um die bestmögliche Reinheit der Frucht zu bewahren. Der rebellische Winzer wehrte sich in einem Manifest gegen wenig seriöse AOC-Vorschriften, weshalb er seine Weine aus Protest gleich zu Tischweinen deklassieren liess. Er wollte damit griffigere und qualitätsorientiertere AOC-Bestimmungen erreichen. Kaufmann gehörte mit Sicherheit zu den Besten Erzeugern der Südschweiz und ist mittlerweile pensioniert.